George Alexander berichtet wie er zu seiner Maßgefertigten antiken Rüstung gekommen ist.

Schon in Zeiten der Asterix Comics war ich hingerissen von den imposanten Muskelrüstungen der römischen Lagerkommandanten. So verwundert es kaum, dass ich, als ich von einem Kollegen aufs Antikenlager des Epic Empires eingeladen wurde letztendlich auf die Idee kam meinen Larp Character Oligarchos (der große und tausendfach gesalbte) eine Rüstung zu verpassen die seinem Rang angemessen ist.

Bei der Planung der Rüstung hatte ich ursprünglich vor einfach mein frühmittelalterliches Kettenhemd (flachringe vernietet) mit klassischen Schulterstücken auf Antike zu stylen. Dann aber präsentierte mir der Rüstmeister Florian Hellebrand ein unglaubliches Angebot. Er hatte durch Zufall Kontakt zu einem ausgesprochen talentierten Schmied in Indien bekommen und nachdem er dessen Produkte eingehend geprüft und für gut befunden hatte zu einer Zusammenarbeit eingeladen.

Diese besteht darin, dass Florian beim Kunden die Masse abnimmt, wobei er aber auch besonderen Wert auf Aspekte wie Beweglichkeit und Gewichtsverlagerung legt. Schließlich kann er nur so gewährleisten, dass die Rüstung im Einsatz auch funktioniert d.h. das höchste Maß an Beweglichkeit bietet, sodass man in ihr ungehindert kämpfen, aber auch laufen und klettern kann. Alles in Summe zu äußerst fairen Preisen und Lieferkonditionen.

Ich war sofort begeistert und begann mit meinem Konzept zu arbeiten. Dabei ließ ich mich, da mein Character aus einem der hellenistischen Nachfolgestaaten Alexanders des Großen stammt, weitgehend vom Osprey Buch: The Army of Pyrrhus of Epirus inspirieren. Anschließend wurde ausgemessen, Florian machte noch die einen oder anderen Planänderungen die den Tragekomfort verbessern sollten und schon ging der Auftrag raus. Fünf Wochen später lag die Rüstung bei mir vor der Haustüre, wie bestellt aus Stahl und mit einem edlen Bronzefinish. Jetzt machte Florian noch die finalen Anpassungen bis sie auch wirklich perfekt saß.

Nun hatte ich also einen echt schicken Brustpanzer doch sogleich erwischte mich der berühmte Diderot Effekt, den neben dem neuen Teil wirkte der Rest der Ausrüstung eher kümmerlich. Das konnte natürlich nicht so bleiben. Also bestellte ich damit mir zuerst eine ärmellose wattierte Unterrüstung und feste (2,5 mm) Lederstreifen nebst Schulterstücken.

Diese wurden dann mit Wollfransen und Gußstücken verfeinert. Dabei floss vor allem in die Gussstücke einiges an Arbeit. Das begann damit dass ich im Internet klassische Motive heraussuchte und diese mit Super Sculpey Polymer Clay nachmodellierte (dieser ist zwar recht teuer, lässt aber wesentlich präzisere Formen zu als z.B. Ton). Nach dem brennen des Originals fertigte ich Silikonformen an und in diese füllte ich eine Mischung aus Metallpulver und Epoxidharz. Das ist technisch deutlich einfacher (und gesünder) als Metallguss, aber ermöglicht trotzdem, dass die Gussstücke mit der Zeit eine leichte Patina bekommen.

Als nächstes wurden sämtliche Lederteile mit edlen Punzierungen (ich wählte hierfür Punziereisen mit dem so typischen griechischen Labyrinth-Muster aus) verfeinert und bekamen dann noch etwas Farbe und ein sauberes Finish, dass sie vor der Witterung schützt.

Zuletzt kam auch mein Helm an die Reihe. Dieser bekam nicht nur einen Kinnverschluss aus Messingblech, sondern auch noch, um die Wichtigkeit des Trägers zu verdeutlichen links und rechts zwei Holzstege auf denen der „Hallo da bin ich Federbusch“ aus blauen und schwarzen Federn befestigt wurde.

Nun war die Rüstung also fertig, abrundet wurde sie noch durch einen Gürtel, eine (AC Odyssey inspirierte) Kultistenmaske, mehrere Tuniken aus Seide und edlem Cashmere sowie einem lagertauglichen Umhang aus Wolle und einem Leopardenfell (für die Disco). Sum­ma sum­ma­rum ein echter Hingucker und man sollte sich schon mal darauf einstellen prominent auf unzähligen Fotos und Selfies zu erscheinen.